PEGIDAs Sorge um den Rotmilan

Michael Bittner dürfte einer der intimsten Kenner der Seele von PEGIDA sein. Regelmäßig veröffentlicht er „Fanpost“ von Menschen die zu den Veranstaltungen gehen. Dabei wird immer wieder deutlich, dass vielen TeilnehmerInnen gar nicht wichtig zu sein scheint, was man vorne auf der Bühne in den Abendhimmel ablässt. Einige sind angeblich nicht mal damit einverstanden. Einig sind sich jedoch alle darin, dass es falsch läuft in Deutschland. Alle wissen, dass sie unzufrieden sind und alle wissen, wer daran Schuld hat: die „Volksverräter“. Und so nutzen sie PEGIDA um dem eigenen Frust Ausdruck zu verleihen. Dabei übersehen sie, dass sie als Treibstoff für das Projekt einer neurechten Bewegung verfeuert werden.

So wie ein Teilnehmer, den ich darum bat ein Foto von seiner Fahne machen zu dürfen. Auf den ersten Blick sah es aus wie eine Friedenstaube, die in den Farben der Wirmer-Flagge auf weißem Grund flatterte. Doch ich würde aufgeklärt, es handele sich um einen Rotmilan. Dieser sei durch die „bescheuerte Energiewende“ mittlerweile gefährdet. Darum sei man nicht nur „gegen Ausländer“ sondern auch gegen die Energiewende. In der Nähe seines Wohnortes seien Windräder geplant. Das habe der Tillich im Wahlkampf noch anders versprochen, sei aber vor der „kleinen SPD“ eingeknickt. Umweltschutz ist Heimatschutz und Merkel killt den Rotmilan.

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Und so denkt jeder, sein oder ihr kleines Anliegen würde im Glanze von PEGIDA erstrahlen und Rückendeckung vom Volke erfahren. Doch die Führer des Volkes haben eigene Pläne. Ob der Rotmilan darin Platz hat, ist fraglich.

Im Zuge der Vorkommnisse der Silvesternacht in Köln wird nun versucht die komatöse „KÖGIDA“ unter dem Motto „PEGIDA schützt“ wiederzubeleben. Somit ist die Zivilgesellschaft in Köln gezwungen sich damit zu beschäftigen, einen rechten Aufmarsch zu verhindern, anstatt differenziert darüber zu diskutieren, welche Antwort wir als Gesellschaft geben wollen.

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So treiben uns die FaschistInnen vor sich her und bestimmen den Ton im Diskurs.

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