Opfer! Darum dreht sich alles bei den PEGIDA. Denn Opfer sind in erster Linie die besorgten Bürger selbst. Opfer des Mainstream, Opfer der Politik, Opfer der Medien, Opfer des Genderterrors. Damit bleibt allen anderen die Rolle der Täter. Abgesehen von einer kleinen Gruppe von Opfern, die die PEGIDA angeblich als legitim betrachten: Flüchtlinge.
Flüchtlinge? Ja, ich habe es selbst gehört. Irgendwann im Winter, es war dunkel und kalt, stand ein Redner auf dem kleinen Plastikanhänger und rief dem Folg zu: „Flüchtlinge aufnehmen ist Menschenpflicht„. Da soll noch einer sagen der Lutz Bachmann und sein Folg seien Rassisten oder Asylgegner. Alles Quatsch! Natürlich müssen wir Flüchtlinge aufnehmen. Wir sind doch keine Unmenschen. Untermenschen schon gar nicht.
Aber es müssen die richtigen Flüchtlinge sein! Echte Flüchtlinge. Flüchtlinge auf die man stolz sein kann. Nicht so stolz wie auf Deutschland! Aber stolz genug, um sie sich auf die Visitenkarte drucken zu lassen oder in den Lebenslauf zu schreiben. Flüchtlinge, echte Flüchtlinge, das wissen die besorgten Bürger, sind traumatisiert.
Wer traumatisiert ist, sitzt in der Ecke und blickt leer in der Gegend herum. Der ist dankbar und lieb und nett und ein gebrochener Mensch. Ein Opfer. Opfer sind gute offizielle Flüchtlinge. Auf Opfer kann man mittleidig herabblicken, ohne sich von ihnen bedroht zu fühlen.
Vor einiger Zeit kursierte ein Video auf dem zu sehen ist, wie einige Bewohner der Zeltstadt Dresden sich mit Gartenmöbeln und allerhand anderer Wurfgeschosse zu treffen versuchen. Kurz danach hatte die Polizei die zwei Gruppen, sich streitender Menschen, auseinander gehalten. Für die, die gerne sagen, was man doch wohl man sagen dürfen muss, ist das Beleg, dass es sich bei den „jungen Männern“ nicht um echte Flüchtlinge halten könne. Denn traumatisierte Menschen Verhalten sich anders. Opfer werfen keine Gartenstühle!
Heute ist es der Gartenstuhl, morgen der Djihad!
Aber was heißt das eigentlich traumatisiert kann man das einfach so behaupten ich bin traumatisiert gibt es Definition? Nicht jeder Mensch, der ein Trauma erlebt hat, behält davon einen sichtbaren psychischen „Schaden“. Trägt jemand einen sichtbaren Schaden davon, kann es sich um eine posttraumatische Belastungsstörung handeln.
Schaut man sich die Definition einer posttraumatischen Belastung Störung an, findet man eine Menge von Symptomen, die solche Menschen zeigen können. Neben dem Bild wie ich es oben beschrieben habe, gibt es auch andere Reaktion. Nämlich aggressive und impulsiven Verhaltensweisen. Menschen mit einer posttraumatischen Belastungstörung haben manchmal Schwierigkeiten ihre Emotionen zu kontrollieren. Sie werden von ihren Emotionen „überschwemmt“ und haben wenig Möglichkeiten sich dagegen zu schützen. Wenn es sich bei dieser Emotion beispielsweise um Angst handelt, gibt es grob zwei Möglichkeiten:
fliehen oder kämpfen. Da die Menschen in ihren Unterkünften und Zeltstädten oft keine Möglichkeiten haben, sich zurückzuziehen und es keine oder nicht ausreichende psychologische Betreuung gibt, läuft es darauf hinaus, dass Konflikte sich aufschaukeln. Zumindest sind gewalttätige Konflikte wahrscheinlicher unter diesen Bedingungen.
Das bedeutet nicht, dass dort lauter „gewalttätige junge Männer“ wohnen, die nur darauf warten ihre Aggressionen an Deutschen auszulassen. Es bedeutet, dass dort Menschen unter Bedingungen leben, die Gewalt untereinander und gegeneinander deutlich begünstigen. Wenn man diese Menschen in eine andere Umgebung bringt und die Hilfe gibt, die sie benötigen, wird sich ihr Verhalten auch verändern. Geflüchtete sind keine „schlechteren“ oder „besseren“ Menschen. Es sind Menschen.
Natürlich erwarte ich nicht das Lutz Bachmann oder irgend einer aus seiner Gevolkschaft ihre Meinung über „traumatisierte Flüchtlinge“ ändert. Denn wer seine Meinung ändert, müsste seine Sicht auf die Welt ändern und dann auch seine Sicht auf Asylbewerber. Und das ging ja gar nicht. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass auch Lutz Bachmann und seine Gevolkschaft von Emotionen geleitet werden. Das soll ihr Verhalten nicht entschuldigen, sondern erklären. Nur wenn wir herausfinden, was die Emotionen hinter dem Rassismus sind und sie in unsere Reaktionen mit einbeziehen, können wir hoffen, dass sich die Meinung des einen oder anderen ändert. Schaut man sich andere Teile der Republik, dann hat das ja auch schon mal geklappt. Einige Sachsen brauchen vielleicht noch ein bisschen Zeit.
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