#Skepkon 2015 – Allgemein
Dieses Jahr fand in Frankfurt die Skeptiker-Konferenz – Skepkon – statt, welche jedes Jahr durch die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) veranstaltet wird. Auf dem beeindruckenden Campus der Goethe-Universität gab es drei Tage mit skeptischem Allerlei und einiger Improvisation.
Die Vorträge werden hier schön zusammengefasst und sicher bald im GWUP-Blog thematisiert, daher werde ich darauf nicht so sehr eingehen. Ich rede lieber, wie es sich für einen selbstreferentiellen Blogger gehört, über mich. Mein Vortrag handelte davon, dass Menschen, die irrationalen Glaubenssystemen anhängen keine psychische Störung haben müssen, um diesen anzuhängen. Im Gegenteil gibt es physiologische psychologische Mechanismen, die selbst sehr außergewöhnliche Ansichten erklären können und auch die Vehemenz mit der an diesen festgehalten wird. Im Skeptiker wird dazu noch ein Text von mir erscheinen, darum gehe ich an dieser Stelle nicht ins Detail.
An dieser Stelle interessieren mich die Reaktionen auf meinen Vortrag. Und diese haben mir gezeigt, warum ich die Menschen und deren Weltsicht, die sich in diesem Verein versammelt haben, bei allen Meinungsverschiedenheiten in Detailfragen, so schätze. Nach dem Vortrag wurde ich angesprochen und diverse Teilnehmer bedankten sich, für die im Vortrag gegebenen Informationen und Perspektiven. Denn als „SkeptikerInnen“ waren sie bereit, bei neuen Informationen ihre Ansichten zu ändern. Das ist der Kern von Skeptizismus, wie ich ihn verstehe.
Über Twitter wurde mir nach dem Vortrag ein Link zu einer Studie geschickt, die auch einige der von mir gemachten Aussagen im Vortrag relativiert. Ich denke nicht, dass mein Kernargument davon berührt wird aber die eine oder andere Aussage werde ich evtl. etwas differenzieren müssen. Schade, ich mag undifferenzierte Aussagen. Dummerweise scheint es, als müsste ich noch etwas zum Thema Religion/Spiritualität und psychischer Gesundheit recherchieren, um mir ein umfassenderes Bild zu machen. Glauben wäre irgendwie einfacher….
Wie immer blieb zu wenig Zeit, sich ausführlich mit allen zu Unterhalten, mit denen ich mich gerne unterhalten hätte. Dafür habe ich meine Twitter-Timeline ordentlich aufgestockt und ein paar neue Facebook-Freunde hinzugefügt. Das ist ja auch nicht schlecht.
Es folgt ein weiterer Text mit ein paar Gedanken eine Frage zu meinem Vortrag betreffend.
Lieber Jan Oude-Aost, vielen Dank für den schönen Bericht, ich fand deinen Vortrag wunderbar und er gehörte zu den vielen Highlights! Eine kleine Anmerkung: Ich habe ein wenig Probleme damit, wenn die Zusammenfassung der SkepKon von Herrn Seckinger beworben wird. Er schreibt aus einer sehr subjektiven Haltung heraus und er legt gegenüber Montessori eine deutlich apologetische Haltung an den Tag, was ich unerträglich finde.
Hallo,
vielen Dank für den Kommentar und die Rückmeldung.
Die Zusammenfassung habe ich verlinkt, weil ich sie insgesamt knapp, ehrlich und informativ finde. Als Blogger gehört es sich ja, eigene Meinung stark mit einfließen zu lassen, die Subjektivität gehört zum guten Ton. Das ist bei mir hier auch so. Das ist das schöne, wenn man nicht journalistisch schreibt 🙂 Den Bericht zum Montessori-Vortrag fand ich auch weniger gelungen. Allerdings habe ich gedacht, dass man darauf eingehen kann, denn so angreifbar wie Herr Seckinger den Vortrag findet, ist auch sein Kommentar. Ich fühlte mich dazu nur gestern nicht berufen. Ich denke, die Skepkon in Frankfurt war so gut, dass sie diese Zusammenfassung durchaus verträgt, ohne großen Schaden in der Außenwirkung zu nehmen.
@diaphanoskopie: Chapeau für deinen Vortrag und vor allem für den m.E. sehr wertvollen Perspektivwechsel, den du damit aufgezeigt hast!
@sdreyfuerst: Die (subjektiven) Anmerkungen eines einstigen Montessori-Schülers finde ich viel zu interessant, um sie absichtlich unter den Tisch fallen zu lassen – zumal Otmars Fazit zur SkepKon 2015 ja ein durchaus positives ist und kein argumentfreier Verriss. Das zu diskutieren wäre im Blog von Otmar aber vielleicht passender als hier – vielleicht antwortet ja der Referent selbst und es entsteht eine Diskussion?
Herzlichen Dank!