Impfen – Pseudokontroverse im Deutschlandfunk

Impfen ist wieder ein Thema. Der Grund dafür ist nicht schwer zu erraten, die Masern haben gerade wieder einen großen Auftritt Europas Kinderzimmern (man vergisst, dass die Äußerungen von Impfgegnern in Großbritannien verheerende Folgen hatte). Und mit den Masern werden Apologeten der Impfgegnerschaft vor die Mikrophone gezerrt und dürfen sich für eine individuelle Impfentscheidung stark machen. Dass es sich dabei um die individuelle Entscheidung hat, sich gegen sichere Erkenntnisse zu entscheiden, wird von diesen Apologeten nur selten erwähnt. Oft wird eine Verunsicherung der Eltern beim Thema Impfen ins Feld geführt, die für deren Impfskepsis sorge. Ja klar, sind Menschen verunsichert, wenn man sie verunsichert!

Im Deutschlandfunk durfte heute Michael Friedl die Legende von den Masern als einer für die Entwicklung des Kindes positive Erkrankung weiter verbreiten. Auch stellte er die Behauptung auf, „der Mensch“ habe sich schon immer mit den Masern auseinandersetzen müssen. Nach Belegen für diese Aussagen wird man lange suchen müssen und wird im ersteren Fall Anekdoten und im zweiten Fall ein widersprechende Hypothese finden.
Masern begleiten die Menschheit wahrscheinlich erst sei der neolithischen Revolution, als dem Zeitpunkt als er anfing Viehhaltung und Ackerbau zu betreiben. Masern entwickelten sich wahrscheinlich aus einem Rindervirus. Was auch bedeutet, dass es große Teile der Welt gab, deren Bewohner lange die vermeintlich positiven Folgen einer Masernerkrankung missen mussten.
Ich verstehe nicht, warum jemand mit einer Außenseiterposition innerhalb der wissenschaftlichen Medizin in eine Studio eingeladen wird und dort behandelt wird, als wären seine Aussagen genauso relevant wie desjenigen der einen Stapel Studien vorweisen kann.
Link zur Sendung:

4 Gedanken zu “Impfen – Pseudokontroverse im Deutschlandfunk

  1. „Was auch bedeutet, dass es große Teile der Welt gab, deren Bewohner lange die vermeintlich positiven Folgen einer Masernerkrankung missen mussten.“
    Das wurde „gluecklicherweise“ dann ja nachgeholt:
    http://www.historeo.de/hintergrund/indianer-nordamerikas
    Mir ist heute nach Zynismus zumute und inwieweit die verlinkte Seite serioes ist, kann ich leider auf die schnelle nicht beurteilen. Ansonsten: schade, dass ich erst heute auf Deinen Blog gestossen bin.

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