Mehr Autismus aus dem Darm

Es ist gerade mal eine Woche her, dass ich auf der GWUP-Konferenz über Pseudomedizin und Autismus gesprochen habe. Den Schwerpunkt habe ich dabei auf eine postulierte „Darm-Hirn-Achse“ gelegt. Und gestern lese ich bei sciencebasedmedicine von der „GAPS Diet„. GAPS steht für „Gut and Psychology Syndrome“ und ist damit ein noch weitreichenderes Konzept als Prof. Montagnier und andere postulieren. Aber es schließt Autismus mit ein, was die Quarks sicher beruhigen wird. Die „Therapie“ besteht, in groben Zügen aus hungern, Eigelb (roh) und Entgiftung. Entgiftet wird u.a. mit Saft, Bädern und Pro-Biotika.

Das Konzept passt zu einem Thema, welches mir in letzter Zeit immer öfter auffällt. Neue Erkenntnisse zeigen, dass wir die Rolle der Darmflora auf unsere Gesundheit in der Vergangenheit unterschätzt haben und die Riege der Pseudotherapeuten fängt an, sie zu überschätzen. Immerhin können sie sich auf Hippokrates berufen, der hat auch schon gesagt, alle Krankheit komme aus dem Bauch, na dann!

Wenn ich mir vorstelle, wie ein Kind mit Autismus auf so eine Hunger-Kur reagiert, wird mir ganz anders. Perfekt ist natürlich, dass eine Verhaltensverschlechterung (die ziemlich sicher eintreten wird) zeigt, dass die Therapie wirkt. Das schlechte muss eben erst raus und richtet dabei allerlei Schaden an. Hört sich an wie Säftelehre mit iPhone-App (kein Link!)

Und soeben sehe ich, dass der Kram auch in Deutschland schon Fuß gefasst hat (ebenfalls kein Link). Argh!

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